Das Power-Wort heißt: Genug. Diese Weisheit stammt nicht von mir, sondern ist einer der Lieblingssprüche meines Freundes und Lehrers Alexander Elder. Der heutige Vormittag liefert gerade einen Beweis dafür. Der FDAX machte sich gegen 10 Uhr auf den Weg in Richtung 10.200, konnte aber die Marke nicht ganz erreichen. Kurz nach zehn Uhr wurde mein Einstieg getriggert - ein zweiter Anlauf auf die 10.197 blieb erfolglos, es entstand eine Umkehrkerze. Ich ging short per Stop Limit bei 10.179,5. Der Trade lief gut an und keine 20 Minuten später konnte ich meinen Stop auf 10.126 nachziehen. Um 10.24 Uhr wurde ich dort ausgestoppt.
Nun ist der Ausstieg auf diesem Chart durchaus elegant. Ich finde für das aggressive Nachziehen des Stops mehrere Argumente: Die Indikatoren sind überverkauft, der Force-Index signalisiert, dass die Kraft der Verkäufer beim Erreichen des neuen Tiefs nachgelassen hat. Ich kann sogar auf die übergeordneten Zeitebenen wechseln, den 2 Minuten-, 10 Minuten- und 60 Minuten-Chart. Alle Zeitfenster sind überverkauft.
Es gibt einen Fehler, den ich an dieser Stelle gern mache: Fünf Minuten nach dem Exit ärgere ich mich über den entgangenen Gewinn. Ich habe aus dem Trade, der mit einem Risiko von 17,5 Punkten
begann (Initial-Stop war 10.197) immerhin 3,05 R Gewinn geholt - 53,5 Punkte. Der Markt fiel danach aber noch um weitere 50 Punkte - bis auf 10.076,5. Sollte ich also, entgegen meinen
charttechnischen Warnsignalen noch einmal einsteigen?
Mittlerweile habe ich mich so weit im Griff, dass ich einen Neueinstieg vermeide. Das Signal im 2 Minuten-Chart hat funktioniert und sich erschöpft.
Um es deutlich zu sagen: Der Markt ist im Short-Modus, denn der Bruch der 10.150er Unterstützung im vierten Anlauf hat ein Verkaufssignal aktiviert: Diese Unterstützung hat drei Tage lang gehalten, jetzt ist der Damm gebrochen. Aber die Charts sagen mir: Diese Linie könnte heute noch einmal von unten getestet werden, denn alle drei Zeitfenster haben erhebliches Rückschlagpotential. Mein Problem dabei: Ich kann solch einen Rücklauf nicht "aussitzen", das Risiko für mein Konto ist zu groß und mein "Rumrutschfaktor" zu klein. Also werde ich die Handelswoche beenden und einen frühen Beamtenfeierabend genießen.
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