Das Zahltag-Depot beendete das erste Quartal auf einem Rekordstand. Der Dividendenstrom erreichte den höchsten Stand seit dem Start des Depots. Mein Dividendenkalender kommt auf 18 Zahltage allein für den März und eine Dividende, die um 28,51% über der vom März 2015 lag. Auch das gesamte Quartal konnte sich sehen lassen. Gegenüber dem Vorjahr stieg der Geldfluss um 30,49% an. Das lag einerseits natürlich daran, dass mein Portfolio heute mehr verschiedene Positionen umfasst. Andererseits gab es aber auch kräftige Dividendenerhöhungen der einzelnen Firmen. Im März gab es mehr Geld von Digital Realty und Intel. Für den April sind schon weitere "Rentenerhöhungen" angekündigt: Realty Income, die "Monthly Dividend Company" hat die monatlichen Zahlungen wieder einmal gesteigert.
Dabei gab es im Monat März durchaus auch Negatives zu vermelden. Ich habe, wie avisiert, meine 200 Aktien von Vanguard Natural Ressources (Ticker: VNR) verkauft. Grund: Das Unternehmen hat die Ausschüttungen an die Anteilseigner komplett gestrichen, eine Folge des drastisch gefallenen Ölpreises. Ich hatte seinerzeit etwas mehr als 3.480 Euro in 200 Anteile investiert, als ich die verkaufte, gab es noch 381 Euro zurück, ein Minus von rund 90 Prozent. Da ich inzwischen aber auch 340 Euro an Dividenden kassiert hatte, bleibt netto unter dem Strich ein 79prozentiger Verlust. Das ist nicht schön, aber da die Position nicht besonders groß war, muss ich mich nicht grämen. Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Der Kontostand hat übrigens nicht unter dem Verlust gelitten - denn das Geld war ja durch den stark gefallenen Aktienkurs ohnehin längst "verschwunden".
Nach Linn Energy war VNR das zweite Opfer des gefallenen Ölpreises. Unternehmen, die keine Dividenden zahlen, haben in meinem Depot nichts zu suchen. Ich vergleiche das mit einem Mieter, der keine Miete zahlt - den sollte man auch schleunigst auf die Straße setzen. Was im deutschen Mietrecht nicht funktioniert, funktioniert im Aktienmarkt auf Knopfdruck. An meiner Ausstiegstechnik werde ich allerdings noch arbeiten. Mittlerweile habe ich mein Regelwerk hier verfeinert, denn die Lektionen aus den vergangenen zwei Monaten möchte ich nicht noch einmal zahlen müssen.
Die monatliche Performance hat wegen des Aktienverkaufs natürlich gelitten - allein der Verkauf von VNR brachte ein Minus von 4,13% in der Kategorie Aktien. Im Optionsbereich wurde nicht viel Geld erwirtschaftet, mit 0,05% Prämieneinnahmen waren die Erträge marginal. Grund ist ganz einfach, dass ich kaum Optionspositionen offen hatte, also auch keine schließen konnte. Dafür liefen zwei Trades im Bereich der Futures-Optionen recht ordentlich. Ein paar Short Calls auf den Dax und ein Put auf Öl konnten zurückgekauft werden und spülten 1,56% in die Kassen. In der Stundenstrategie war ich im März nicht aktiv. Und die oben bereits erwähnten Dividenden brachten 0,89% an Cash - immer gerechnet auf den Kontostand vom 29. Februar, unter Berücksichtigung meiner monatlichen "Sparrate".
Für mich verblüffend war die Dynamik, mit der mein Depot von der Erholung der weltweiten Aktienmärkte im Februar und März profitierte. Ich habe im Inner Circle dazu ein Coaching durchgeführt und aufgezeigt, dass es sinnvoll sein kann, in Situationen abstürzender Börsenkurse (wie Ende Januar und Anfang Februar) nichts zu tun. Hätte man nach einem zehnprozentigen Kursrückgang seine Aktienpositionen geschlossen (wie das vielerorts ja propagiert wird), hätte man zunächst seine Buchverluste in reelle Verluste umgewandelt. Wäre man dann nach einer zehnprozentigen Kurserholung wieder eingestiegen, wären die Kaufkurse häufig höher gewesen als die vorherigen Ausstiegskurse. Außerdem waren die Kurssteigerungen teilweise dermaßen rasant, dass man sie wahrscheinlich verpasst hätte. Was also auf den ersten Blick Sinn zu machen scheint, stellt sich im echten Leben als absolut unpraktikabel heraus. Gefreut hätte sich einzig und allein der Broker - der hätte nämlich satte Kommissionen kassiert. Das Nichtstun hatte zur Folge, dass mein Kontostand zum Monatsende so hoch war wie nie zuvor.
Allein im März legte das Depot um 12,69% zu, nachdem es im Februar ja schon um 18,47% gewachsen war. Die Bilanz seit Jahresbeginn kann sich ebenfalls sehen lassen. Lag ich Ende Februar noch um 11,20% im Plus, so waren es Ende März bereits 26,03%. Ob sich der Kontostand so weiterentwickelt, kann natürlich niemand prognostizieren und eigentlich ist es zwar erfreulich, aber auch egal. Schließlich habe ich ja nicht vor, mein über Jahre zusammengekauftes Depot aufzulösen und die Erlöse zu verfrühstücken.
Ich werde weiterhin meine Dividenden kassieren und sie reinvestieren. Augenblicklich habe ich für Re-Investitionen allein durch den permanenten Dividendenfluss etwa 500 Dollar im Monat zur Verfügung. 14 Zahltage für den April sind bereits fest eingeplant. Ein neues Unternehmen hat es in der vergangenen Woche in mein Depot geschafft.
Sind Sie neugierig geworden? Ich werde Ende Mai in Zusammenarbeit mit meinem Kollegen und Freund Jens Rabe meine Zahltagstrategie im Rahmen eines fünftägigen Seminars in Leipzig nicht nur ausführlich vorstellen. Ich werde 20 Teilnehmern ermöglichen, ihr eigenes Zahltag-Depot Schritt für Schritt aufzubauen, werde mit ihnen jeden einzelnen Schritt, jeden Trick und Kniff besprechen und so hoffentlich für den einen oder die andere die Tür zu einem regelmäßigen, wachsenden Einkommen aus Dividenden und Optionsprämien ermöglichen. Anmeldungen sind ab sofort möglich, einige freie Plätze soll es noch geben. Wer es zum Seminar nicht schafft, hat auch die Möglichkeit, ab Anfang Juni an der zehnteiligen Webinar-Reihe teilnzunehmen.
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