Nach dem "Trump Bump" im November gab es im Dezember eine klassische Jahresend-Rallye. Die europäischen Märkte stiegen auf Mehrjahreshochs, die amerikanischen erreichten neue Allzeithochs. Trotz der Zinserhöhung durch die Federal Reserve Bank knickten die Märkte nicht ein - das Ereignis war lange antizipiert und längst eingepreist.
Nach den 6,56% vom November nehmen sich die 3,66% vom Dezember möglicherweise bescheiden aus, aber lassen wir mal die Kirche im Dorf. Denn im Umfeld der Zinserhöhung gaben viele zinssensitive Aktien, etwa die in meinem Depot stark gewichteten REITs, im Dezember zunächst kräftig nach. Am Jahresschluss glichen sie allerdings die Verluste fast wieder aus.
Wichtiger als die Kursgewinne ist jedoch der Cash Flow. Ich habe den großen Kehraus im Dezember fortgesetzt und aus verkauften Aktien noch einmal einen Verlust von 0,74% realisiert. Die Aktie von CXW wurde aussortiert, kurz bevor die Dividende gekürzt wurde. Das Papier ist zwar auch nach der Dividendenkürzung nicht abgestürzt. Allerdings hat es sich für mein Depot disqualifiziert, denn neben der gekürzten Dividende veröffentlichte der Vorstand auch schlechte Geschäftsaussichten für 2017. Der Gewinn pro Aktie wird sinken, was auch in der Zukunft wenig Raum für die Anhebung der Dividende bietet.
Auch bei den Futures-Optionen habe ich in diesem Monat einen Verlust realisert - ich musste zwei Silberoptionen rollen, nachdem der Silberpreis zeitweilig unter 16 Dollar gefallen war. Die geschlossenen Positionen schlagen im Dezember als erhebliche Verluste zu Buche, dafür sind die neu eröffneten Positionen schon ziemlich stressfrei in den Gewinn gelaufen. Bis diese Gewinne realisiert werden können, werden jedoch noch einige Monate ins Land gehen, denn die neuen Optionen verfallen erst im April und Mai.
Gemütlich ging es bei den Aktienoptionen zu. Hier habe ich einen Put auf CXW im Verlust geschlossen. Gleichzeitig habe ich aber Put-Prämien von Pfizer, Cisco, PetMed Express, Qualcomm, Coca-Cola, AT&T, Bladex, Intel, Ship Finance International, Realty Income, Digital Realty und Omega Healthcare Investors kassiert. Unter dem Strich bleibt ein Cash-Beitrag von 0,35%.
Das vierte Quartal brachte auch die erwarteten Dividenden. Wenn es auch gegenüber dem Vorjahres-Schlussquartal etwas weniger war, so ist die Qualität meiner Dividenden im vierten Quartal deutlich besser geworden. Das große Aufräumen hat sich gelohnt, viele zweitklassige Werte bereiten mir jetzt kein Kopfzerbrechen mehr. Statt dessen konnte ich einige vielversprechende Positionen aufstocken bzw. initiieren. Erste Aktien kaufte ich von Domtar, dem führenden nordamerikanischen Papierhersteller. Nachgekauft habe ich Aktien von Cisco, Coca-Cola, Realty Income und Omega Healthcare Investors. Auch die Position in Medical Properties Trust wurde ausgebaut, die neuen Aktien ersetzen die Position von CXW.
Zusammenfassend kann ich konstatieren, dass mein Jahr 2016 zunächst einmal 5,6% mehr Dividenden gebracht hat als 2015. Für den Januar 2017 sind bereits Dividendenerhöhungen angekündigt: Realty Income und Gramercy Property Trust haben ihre Dividenden wieder einmal angehoben. Cisco und Domtar zahlen mir erstmals eine Dividende. Weitere Aktienkäufe stehen im Januar noch an bzw. wurden schon realisiert, so dass das Fundament für eine solide "Rentenerhöhung" in 2017 gelegt ist.
Für das neue Jahr habe ich mir ein konkretes Dividendenziel gesetzt. Es gibt auf der Webseite von dividendmeter.com ein nettes Tool, mit dem ich meine Dividendenentwicklung grafisch darstellen kann - ein "Dividend-Meter". Danke für den Tipp übrigens - ich habe dieses Teil gar nicht selbst ausgegraben, sondern bin von einem Mitglied des Inner Circle darauf aufmerksam gemacht worden. Ich habe es mal als "Dividenden-Tacho" übersetzt. Die Zahlen sind individuell konfigurierbar, so habe ich für mich drei Bereiche definiert: Zwischen 0 und 6.000 Dollar ist der Bereich rot, hier erhalte ich ein Einkommen im Bereich unterhalb des Hartz IV-Satzes. Von 6.001 bis 18.000 Dollar ist der Bereich orange, hier erhalte ich ein veritables Zusatzeinkommen, das aber zum Leben noch nicht ausreicht.
Ab 18.001 Dollar wird es dann interessant - diese Summe entspricht 1.500 Dollar monatlichem Einkommen, was in etwa dem durchschnittlichen Monatsnettoeinkommen eines Brandenburger Arbeitnehmers entspricht. Gleichzeitig ist es ungefähr das Doppelte der gesetzlichen Rente, die Brandenburger Neu-Rentner derzeit erhalten. Wie man sieht, bewegt sich mein monatliches Brutto-Dividendeneinkommen augenblicklich kurz unterhalb der Marke von eintausend Dollar pro Monat. Für 2017 steht daher die Aufgabe: Knacke die 12.000 Dollar. Um mein Ziel zu erreichen, habe ich zur Jahreswende mein Konto um zehn Prozent aufgestockt. Einige Ersparnisse finden so den Weg vom Nullzins-Konto in produktive und dividendenträchtige Anlagen. Die Zahlen in diesem Dividenden-Tacho sind übrigens Brutto-Angaben, die Steuern müssen also noch abgezogen werden. Aber mittlerweile zahlen ja viele Rentner auf ihre Rente ebenfalls Steuern. Zu diesem Tool gehört eine Depot-Tabelle, die den Mitgliedern des Inner Circle ab sofort zur Verfügung steht.
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