Die ETF-Mania greift um sich. Schon am 28. November 2017 meldete die Frankfurter Allgemeine Zeitung: "Die Deutschen entdecken die ETF-Sparpläne für sich". Zu lesen war, dass einer Stichprobe zufolge die Zahl der ETF-Sparpläne bei sechs wichtigen Anbietern in Deutschland von 86.000 im Januar 2014 auf 475.942 im Oktober 2017 gestiegen sei. Eine Steigerung auf mehr als das Fünffache. Auch die Investitionssumme habe sich von 12,3 Millionen Euro auf 72,5 Millionen Euro mehr als verfünffacht. Gestiegen sei schließlich auch die durchschnittliche Sparrate von 143,99 Euro auf 152,44 Euro.
Derzeit muss man abwarten, wie sich die anlegerfeindlichen neuen Besteuerungsregeln auf diesen Boom auswirken. Eine Frage stellt sich aber schon länger: Lohnt es sich überhaupt noch, eigenständig und aktiv zu investieren, wenn man doch mit einem ETF-Sparplan nahezu risikolos die Marktrendite erzielen kann? Immerhin schaffen weder institutionelle Fondsmanager noch die meisten privaten Anleger es, diese Zielmarke zu erreichen. Zwei bekannte Protagonisten des aktiven und passiven Investierens, Professor Max Otte und Dr. Gerd Kommer, haben dazu unlängst ein aufschlussreiches Streitgespräch geführt. Das Video lässt sich hier anschauen.
Zugegeben, die Ideen von Dr. Kommer wirken auf mich überzeugender. Wer sich 25 Jahre Zeit nimmt und stumpfsinnig jeden Monat eine feste Summe in einen ETF einzahlt, kann mühelos die Marktrendite erzielen. Er muss sich nur vor den Einflüsterungen der Bankberater in Acht nehmen, etwa: "Wir müssten jetzt mal umschichten, weil der Markt gerade zusammenbricht." Dass Max Otte 25 Jahre lang die Marktrenditen erreichen kann (und zwar nach Gebührenabzug für den Anleger), muss erst noch bewiesen werden.
Ich bin allerdings der festen Überzeugung, dass ein privater Anleger besser abschneiden kann, als ein ETF oder auch ein Investmentfonds. Wie ich zu dieser Einschätzung komme? Das verrate ich in diesem Video.
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