Der Jahresanfang 2019 brachte fulminante Kursgewinne an den weltweiten Aktienmärkten. Der Januar 2020 startete ebenfalls optimistisch, jedoch brachen zum Monats-Ultimo die Kurse rund um den Globus ein. Getriggert wurde der Kurseinbruch wohl von der Angst vor dem Coronavirus. Allerdings waren die Märkte auch weithin überbewertet, so dass der Auslöser auf fruchtbaren Boden traf.
Der DAX etwa lag zum Marktschluss des 31. Januar 2,02% unter dem Schlussstand des Jahres 2019. Auch der Dow Jones und der S&P 500 performten negativ, die NASDAQ hingegen konnte im Januar fast 3% an Boden gewinnen. Es verwundert daher nicht, dass auch das Zahltag-Depot den Januar mit einem Minus von 0,35% abschloss.
Der Kontoauszug zeigt, dass mein Konto sich gegen alle drei Benchmarks behauptete. Der S&P 500 Total Return Index (violett) und der DAX berücksichtigen die Dividenden, genau wie mein Konto. Der MSCI EAFE Net Total Return Index berücksichtigt darüber hinaus auch die Steuern auf Kapitalerträge, er wird aus 923 Aktien aus 21 Ländern (ohne USA und Kanada) gebildet.
Da ein Monat wenig aussagekräftig ist, lässt sich auch eine Zwölfmonats-Performance zum Vergleich heranziehen. Vom 1. Februar 2019 bis 31. Januar 2020 erzielte mein Depot eine zeitgewichtete Rendite von 24,65%.
Bekanntlich führe ich mein Depot aber nicht, um irgendwelche Benchmarks oder andere Anleger zu schlagen. Die klassische Performance, also das Wachstum der Kontokurve, mag für Fondsmanager wichtig sein. Diese werden dafür bezahlt, ständig neue Höchststände in ihren Konten zu erreichen. Schaffen sie das nicht, gibt's weniger oder gar keinen Bonus.
Mein Depot hingegen ist die Antwort auf das unheilbar kranke deutsche Rentensystem und den Unwillen der Politik, dieses nachhaltig zu reformieren. Ich investiere in Unternehmen, die steigende Gewinne erwirtschaften und mir auf dieser Basis steigende Dividenden überweisen. So schaffe ich einerseits sachwertbasiertes (und damit weitgehend inflationssicheres) Sachvermögen. Andererseits erwirtschafte ich auf diese Art einen stetig wachsenden Zahlungsstrom. 269 Zahltage erzielte ich im Jahre 2019 mit meinen Unternehmensbeteiligungen. Im Januar wuchs deren Zahl auf 59. Die Mehrzahl meiner Beteiligungen erhöht regelmäßig die Gewinnausschüttungen. 45 Gehaltserhöhungen erhielt ich im Verlaufe des vergangenen Jahres.
Den Geldfluss stelle ich gern mit meinem Dividenden-Tacho dar. Ende vergangenen Jahres stand der Zeiger bei 23.810,35 Dollar. Ende Januar hatte er sich bereits auf 24.399,17 Dollar weiterbewegt. Innerhalb eines Monats ergibt das einen Rentenzuwachs von 2,47%. Mit etwas Glück entspricht das der jährlichen Steigerungsrate der gesetzlichen Rente. Wie kommt diese Zahl zustande? Ich annualisiere die letzten Quartals- bzw. Monatsdividenden meiner Beteiligungen und multipliziere sie mit der Anzahl der gehaltenen Aktien. Das Ergebnis ist der Dollar-Betrag, der mir voraussichtlich in den kommenden zwölf Monaten zufließt. Allerdings müssen davon noch die Steuern abgezogen werden. 15% Quellensteuer behält der amerikanische Fiskus ein. Weitere zehn Prozent kassiert der deutsche Finanzminister und auf die Gesamtsumme fällt dann auch noch der so genannte "Solidaritätszuschlag" an. Der Monat Januar war also wieder einmal ein historischer, denn meine zu erwartende Bruttodividende beträgt jetzt mehr als 2.000 Dollar im Monatsdurchschnitt.
Gelegentlich werde ich gefragt, ob ich in der Dividendenzahlung in US-Dollar ein Risiko sehe. Diese Frage kann ich auf Grund meiner historischen Erfahrungen bis jetzt verneinen. Im Laufe meiner Depotgeschichte kannte der Euro nur eine Richtung - er verlor gegenüber dem Dollar. Als ich meine ersten Euros im Mai 2014 in Dollar umtauschte, gab es für jeden Euro 1,36 Dollar. Meine letzter Umtausch Ende Dezember 2019 erzielte gerade noch einen Kurs von 1,12 Dollar pro Euro. Meine Dividenden sind also heute wesentlich mehr wert als 2014. Wird das auch in Zukunft so bleiben? Ich weiß es nicht, aber mit dem US-Dollar habe ich eine über 200 Jahre alte Währung für mein Einkommen. Ob der Euro jemals 200 Jahre alt wird?
Insgesamt bekam ich im Januar 2020 17,26% mehr Dividenden, als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Der vollständigen Transparenz wegen sei hinzugefügt, dass ich zum Jahreswechsel meinen Kapitalstock um sechs Prozent aufgestockt habe. Dieses Geld wird im Laufe des Jahres investiert, im Januar war es allerdings noch nicht dividendenwirksam. Meine ersten Investments im Januar 2020 waren Einkäufe bei Tanger Factory Outlets, die Simon Property Group, Walgreens, Brookfield Renewable Partners, Exxon Mobil (die Aktie des Monats Januar), MSC Industrial Direct, Peoples United Financial und die Bank OZK. Auch die ersten Dividendenerhöhungen trudelten ein - Realty Income hob die monatlichen Dividenden turnusmäßig an, die Bank OZK legte pro Quartal einen weiteren Cent an Dividende drauf.
Meine Dividenden lieferten mir im Januar in Summe rund 0,43% Cashflow auf mein ursprünglich eingezahltes Kapital. Aus Aktienoptionen nahm ich 0,18% an Prämien ein. Dumm habe ich mich bei den Futures-Optionen angestellt, hier musste ich Verluste realisieren und verlor insgesamt 2,09% auf mein ursprünglich eingezahltes Kapital. Da der Kontostand aber inzwischen deutlich zugelegt hat, ist der Verlust verschmerzbar und lag bei 1,427% der Equity. Einen kleinen Gewinn erzielte ich mit einem Hedge-Trade, der brachte 0,17%. Unter dem Strich ergab sich damit ein negativer Cashflow von 1,31%.
Für den Februar bin ich wieder sehr optimistisch. Gerade verkünden viele Unternehmen ihre jährlichen Dividendenanhebungen. Ein weiteres Mal wird es über 1.000 Euro netto Dividenden geben. Überhaupt sollte im Jahr 2020 kein einziger Monat mehr dreistellig sein. Meine Zusatzrente liegt damit deutlich über der gesetzlichen Rente eines durchschnittlichen deutschen Beitragszahlers, der 2020 in Rente geht und zwischen 30 und 45 Jahre lang in die Rentenkasse eingezahlt hat. Der feine Unterschied: Meine Rente habe ich innerhalb von gut sechs Jahren erreicht, sie steigt jährlich - und sie ist vererbbar. Denn die Grundlage sind produktive Sachwerte, Firmenbeteiligungen, die mir gehören. Der deutsche Rentenbeitragszahler hingegen ist auf die Versprechen der Politik angewiesen. Und was die wert sind, ist allgemein bekannt. Warum wohl zahlen weder Bundestagsabgeordnete, noch Beamte in die Rentenkasse ein? Sicher nicht, weil es das beste aller möglichen Systeme ist.
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Michael (Freitag, 07 Februar 2020 17:01)
Hallo Nils,
immer schön Deine Statements zu lesen ! - Herzlichen Dank hierfür
Nun habe ich aber auch eine Frage wegen der Besteuerung von den US-Aktien.
Es bleiben doch wie Du schreibst 15% an Quellensteuer in Amerika, doch dann kommt unser Finanz-Olaf und knabbert doch nochmals 26,375% (Kapst + Soli) ab.
Du schreibst jedoch nur 10% !
Wo ist der Fehler in meiner Berechnung ?
MFG
Nils Gajowiy (Freitag, 07 Februar 2020 17:16)
Es gibt ein Doppelbesteuerungsabkommen, die 15%, die man in den USA schon bezahlt hat, werden hier noch auf die Abgeltungssteuer angerechnet. Die Differenz ist in Deutschland zu versteuern.
Delura (Samstag, 08 Februar 2020 10:19)
Hallo Nils,
also ich liebe ja Deinen schwarzen Humor. Deine obige Aussage "Ich weiß es nicht, aber mit dem US-Dollar habe ich eine über 200 Jahre alte Währung für mein Einkommen. Ob der Euro jemals 200 Jahre alt wird?" erinnerte mich an eines Deiner letzten Youtube Videos.
Dort sagtest Du zu dem Coronavirus-Hype: Ich habe SARS, die Schweinegrippe, Rinderwahnsinn, das Waldsterben, das Ozonloch und noch 15 weitere Pandemien überlebt....
Weiter so, macht einfach Spaß und motiviert !
Grüsse aus Kölle
Theo (Samstag, 08 Februar 2020 15:12)
Hallo Nils,
in einem früheren Youtubevideo hast Du zum Thema "volle Positionsgröße" mal gesagt, dass Du zum Zeitpunkt der Rente ein Jahresdividendeneinkommen von brutto 200 T€ erzielen möchtest. Hast Du da an das 67 Lebensjahr gedacht? Wieviele Jahre hast Du denn mit welchem Steigerungssatz der Dividenden (Einzahlungen und Reinvestitionen zusammengenommen) unterstellt? Ich bin 47. ledig und habe 500 T€ in Aktien investiert.
Dein Vortrag in Dresden im Januar hat mir gut gefallen
Nils Gajowiy (Samstag, 08 Februar 2020 16:47)
Ich werde zu meinem 60. Geburtstag das Depot auf eine Million hochgetrieben haben. Ich schätze, dass es dann nochmal drei bis maximal fünf Jahre braucht, um es noch einmal zu verdoppeln. Was ich zwischendurch brauche, ist allerdings mal ein schöner Bärenmarkt, damit ich billig möglichst viel einkaufen kann.
Theo (Samstag, 08 Februar 2020 17:35)
Herzlichen Dank für diese Einschätzung und Offenheit, so hab ich auch eine Vorstellung wie es bei mir laufen könnte. Das Mantra lautet also bei Dir: die erste Million ist die schwerste.
Als Startdividendenrendite eines neuen Wertes weiß ich ja um "Dein Minimum von 4%" und in der Steigerung der Bestandsdividenden vermute ich mal eine Annahme von Minimum 5% p.a.?
Ab 2 Mio. sollen dann 200 T€ p.a. brutto generiert werden, also 10% (Anstieg=Entnahme) pro Jahr? Mach so weiter und viel Glück inkl. Bärenmärkten in der Aufbau- und nicht der Entnahmephase!
Jörg (Sonntag, 09 Februar 2020 19:53)
Hallo Nils,
in Deinen Videos und Deinen Seminaren weist Du darauf hin, dass L.P.'s aufgrund der Besteuerung nicht in Dein Depot kommen. Wieso hast Du die Brookfield Renewable Partners in Dein Depot genommen? Laut Firmenbezeichnung ist sie doch auch eine L.P.?
Ansonsten weiter so, sehr gute Videos und Ausführungen. Sehr sachlich und fundamentiert, ohne viel "Markt- und Verkaufsgeschrei"!
Jan (Sonntag, 09 Februar 2020 23:09)
Hallo Jörg, die Brookfield LPs sind in Kanada oder auf den Bermudas registriert, steuerlich also "unproblematisch".
Hallo Nils, auch von mir an dieser Stelle mal ein herzliches Dankeschön für Deine wertvollen (im wahrsten Sinne des Wortes), informativen und unterhaltsamen Beiträge, egal ob auf YouTube oder hier auf Deinem Blog.
Viele Grüße
Jan
Patrick (Montag, 10 Februar 2020 12:35)
Das Brookfield Rentable Partners eine LP ist, darüber bin ich auch gestolpert. War genauso irritiert wie Jörg.
Also sind im Umkehrschluss nur LPs problematisch die in den USA registriert sind, oder?
Nils Gajowiy (Montag, 10 Februar 2020 16:30)
So ist es - das habe ich auch immer wieder gesagt.
Martin H (Montag, 10 Februar 2020 18:42)
Hallo Niels,
wieder mal ein tolles Ergebnis und ein guter Beitrag. Ich würde gerne von die wissen, ob du dein Depot hinsichtlich der Kapitalertragssteuer optimierst. Verkaufst du Aktien gezielt mit Verlust um dann diesen Verlustvortrag mit Gewinnen/ Erträgen zu verrechnen, oder achtest du darauf nicht?
Peter (Mittwoch, 12 Februar 2020 08:51)
Hallo Nils,
in deinem (vor)letzten Video sagtest du, dass man aus Steuergründen auf L.P. einen Bogen machen sollte. Du hast dir aber BROOKFIELD RENEWABLE ENERGY PARTNERS L.P ins Portfolio geholt oder sehe ich das falsch? Könntest du dies kurz erklären?
Vielen Dank und Grüße
Peter
Spezi (Mittwoch, 12 Februar 2020 10:45)
Hallo Nils,
Du hast mal ein Video gemacht über Student Transportation und darin gesagt, daß das Unternehmen von der Börse "verschwindet". Ich habe gelesen, daß Taubman Centers von Simon Property gekauft wurde und habe mich gefragt, ob jetzt dieses Unternehmen ebenfalls von der Börse verschwindet?! Ist das so?
Vielen Dank und Grüße
Spezi
Norman (Mittwoch, 12 Februar 2020 11:58)
Hallo Nils,
vielen Dank mal wieder für Deinen Performance-Report.
In einem Deiner Videos sagtest du mal, dass Du ein Kaufsignal erhältst, sobald ein Titel auf einem von Dir bestimmten Kurs in Deiner Watchlist fällt, zu dem Du kaufen würdest. Mich würde hier mal interessieren, wie oft Du generell in Deine Watchlist und auch in Dein Depot schaust. Ich muss zugeben, dass ich dies meiner Meinung nach viel zu oft mache. Über einen Rat Deinerseits würde ich mich freuen.
Mit freundlichen Grüßen,
Norman
Nils Gajowiy (Donnerstag, 13 Februar 2020 18:32)
@Spezi: Es sieht so aus, als würde Taubmann im Laufe des Jahres ebenfalls von der Börse verschwinden. Vorausgesetzt, der Deal geht durch alle Gremien.
@Norman: Meine "ewige Watchlist" aktualisiert sich von selbst, ist browserbasiert als Google-Sheet und sie öffnet sich automatisch, wenn ich einen Browser aufmache. Daher schaue ich täglich mindestens einmal drauf. Was aber nicht heißt, dass ich jedes Mal kaufe, wenn irgendwas grün aufleuchtet. Wenn's leuchtet, fange ich an, meine Schularbeiten zu machen.
Chris (Sonntag, 16 Februar 2020 21:41)
Hi Nils,
kannst du deine Entscheidung zu XOM etwas genauer darstellen? Ich bin da ebenfalls mit einer Miniposition dabei und fühle mich zunehmend unwohl. Grund sind vor allem die rasant steigenden Schulden und dass die Dividenden nicht mehr aus dem operativen Geschäft gezahlt werden können. Meinung auf SA ist, dass ~100$ pro Barrel benötigt werden, damit XOM wieder auf Kurs ist und da bin sehr skeptisch für die Zukunft.
Ich werde meine Miniposition auf OXY umziehen und schauen, ob ich damit besser schlafen kann (momentan sieht es danach aus). Ziel ist natürlich irgendwann mit dem LKW vor zufahren und bis oben voll machen, wenn ich mir sicher bin einen guten und günstigen Stock gefunden zu haben.
VG Chris
Nils Gajowiy (Montag, 17 Februar 2020 08:34)
Hallo Chris - wo siehst Du denn bei Exxon Mobil rasant steigende Schulden und eine nicht mehr sichere Dividende? Das Verhältnis langfristiger Schulden zu Eigenkapital liegt bei 0,14. Mal zum Vergleich mit Occidental: Da liegen die langfristigen Verbindlichkeiten bei 1,81 im Verhältnis zum Eigenkapital. Die Ausschüttungsquote auf Basis des operativen Cashflow liegt bei Exxon bei unter 50%, die Dividende ist bombensicher. Mir ist schleierhaft, warum alle Welt auf Occidental so scharf ist. Schulden bis unters Dach und ein hohes Engagement im Permian Bassin und den anderen Fracking-Gegenden, wo jetzt schon die Fördermengen pro Bohrloch schneller sinken, als neue Quellen erschlossen werden können. Die Anadarko-Akquisition war etwas teuer - nicht umsonst hat Chevron sich an dem Bieterwettbewerb nicht beteiligt und OXY den Vortritt gelassen. Und die mussten extra nach Omaha zu Warren Buffett fliegen und sich 10 Mrd. Dollar borgen, weil offensichtlich keine Bank den Deal finanzieren wollte. Ich fühle mich mit Exxon sehr wohl. Woher die Break-Even-Schätzungen von 100$ pro Barrel kommen, ist mir nicht klar, aber darauf gebe ich auch nichts. Wir werden sehen, was die Zukunft bringt - wer weiß das schon?
Rene G. (Sonntag, 23 Februar 2020 21:59)
Hallo Nils,
die Bedenken von uns (also mir und wohl auch vom Chris weiter oben) kommen aus der Detailanzeige von SA. Dort wird nämlich im Moment eine PayoutRatio von 112% angezeigt, und das wirft bei mir schon einige Fragen auf. Hinzu kommt, dass auch ein, meiner Meinung nach, renommierter SA Autor( Rida Morwa) das auch bestätigt. Ebenso dass die Schulden bei XOM seit 2010 stetig steigen.
Von daher bin ich jetzt etwas verwirrt aufgrund dieser doch recht gegensätzlichen Meiningen bzw. Interpretationen.
Kannst du uns vielleicht nochmal die Grund/Quelle deiner Ausage:
"Die Ausschüttungsquote auf Basis des operativen Cashflow liegt bei Exxon bei unter 50%, die Dividende ist bombensicher" nennen ?
Ich sehe bei SA nämlich nur die 112% Payout Ratio und bei dieser Zahl würde ich auch nicht weiter nachforschen warum oder ob es wirklich so ist.
Kannst du hier etwas Licht ins Dunkel bringen ?
Nils Gajowiy (Montag, 24 Februar 2020 08:58)
Hallo René, ich empfehle immer, einen Blick in die Original-Unternehmensdaten zu werfen und sich nicht auf Finanzportale wie Seeking Alpha, finviz o.ä. zu verlassen. Diese können nur Ausgangspunkt, aber nie der Endpunkt von Recherchen sein. Bei Exxon sehe ich am 31. Januar in der Unternehmenspräsentation zur Vorlage der Zahlen für 2019 29,7 Mrd. Dollar operativen Cashflow. Die Ausschüttungen an Aktionäre lagen bei 14,7 Mrd. Dollar. Der Gewinn ist wenig aussagekräftig, weil er durch Abschreibungen von 19 Mrd. Dollar geschmmälert wird. Die sind aber nicht cash-relevant. Ein Portal, das solche Daten natürlich automatisch aus Datenbanken zieht, macht diese Differenzierung nicht. Wenn mir SA eine 112% Payout Ratio zeigt, würde ich anfangen nachzuforschen, wie das bei einem Dividendenchampion sein kann. Und dann stößt man auf finviz, da sind's nur 80,20%. Ist nicht böse gemeint, aber zu viele Investoren glauben das, was Finanzportale veröffentlichen, ohne eine Plausibilitätsprüfung zu machen. Man kann auch in der David-Fish-Liste Gewinn pro Aktie und Dividende vergleichen. Oder FAST-Graphs oder den Aktienfinder nutzen. Aber am Ende muss man doch selbst Hand anlegen und prüfen, prüfen, prüfen.
Rene G. (Montag, 24 Februar 2020 19:00)
Hallo Nils,
danke für das Statement.
Plausibilitätsprüfung ist ein guter Hinweis.
Ich hätte schon auf ein paar Rundungsfehler in den Portalen getippt, aber solch große Abweichungen sind mir neu. Man lernt nie aus.
Ich werde jetzt wohl immer Querchecken.
Danke! ;)
PH (Dienstag, 10 März 2020 16:57)
Hi Nils,
vielen Dank für Deine Arbeit, ich habe sehr viel nützlichen Input von Dir erhalten. Ich habe eine Frage zu Deiner Positionsgröße. Anstreben tust Du ja laut eigener Aussage 1% pro Position gemessen am Portfoliowert. Jetzt schreibst Du, dass Tanger bei Dir voll sei. Anhand Deiner Infos kann man ja in etwa deine Portfoliogröße bestimmen ( z. B. schreibst Du, dass MMM mit 1000$ eine Positionsgröße von 0,3% hat).
Bei SKT hast Du laut eigener Aussage eine volle Position (2000$ Dividende/Jahr) und diese sollte, wenn ich mich nicht verrechnet habe, eine Positionsgröße von etwa 5% haben. Wie siehst Du das vom Standpunkt des Risikomanagements? Kannst Du vielleicht kurz Deine Gedanken dazu schreiben? Danke Dir und viele Grüße aus Freiburg.
Nils Gajowiy (Donnerstag, 12 März 2020 11:13)
Bei der Positionsgröße ist für mich nicht der Wert der Position das Kriterium, sondern der Ertrag. Und der soll bei einem Prozent dessen liegen, was ich irgendwann mal erreichen möchte - also 2.000 Dollar Dividende pro Unternehmen. Da gibt es dann Hochdividendentitel, in die ich weniger Geld investieren muss und Langweiler, wo ich mehr Geld investieren muss, um auf die Dividendensumme zu kommen. Dazu gibt's auch ein Video auf Youtube.
PH (Freitag, 13 März 2020 14:09)
Ohne jetzt Deine Worte auf die Goldwaage legen zu wollen aber Du sagtest auch in einem Deiner Videos das Du die Positionsgrössen auf 1% beschränken willst damit sich ein underperformer nicht so sehr auf die gesamtperformance auswirkt bzw. Wenn mal ein Wert pleite gehen sollte sich der Verlust in Grenzen hält. Ich frage nur, weil es mich eben wundert das du diese „Regel“ bei skt oder auch Epr, die ja beide voll sind und jeweils etwa 5% deines Portfolios ausmachen übergangen hast. Ich nehme an der Hintergrund ist der zeitliche Rahmen, der den dividendenertragsstrategieler etwas unter Druck setzt. Mit hochdividendentiteln wie skt oder epr lässt sich der tacho in relativ kurzer Zeit hochschrauben, was ( auch für mich) verlockend ist, setzt seinem Portfolio ganz logischerweise einem höheren erkauften Risiko aus, auch wenn aus deiner Sicht skt und Epr nicht sonderlich riskant sind, was ja jeder anders sehen kann. Ähnlich wie bei der gedichtsinterpretation in der Schule man muss es nur irgendwie begründen können, dann kann man jede These aufstellen. Das soll kein Angriff sein, nur ein fragendes Stirnrunzeln, da du meiner Ansicht nach hinsichtlich des risikomanagements nicht ganz stringent in deinen Aussagen bist.
Ph (Freitag, 13 März 2020 14:17)
Ok, hab nochmal „positionsgrösse“ auf deinem Kanal gesucht. Hat sich geklärt.
Nils Gajowiy (Freitag, 13 März 2020 14:31)
Da bin ich ja beruhigt. Ich wollte schon an mir zweifeln. Hab mir mein eigenes Video gerade angesehen und zum Glück festgestellt, dass ich da ziemlich klar dargelegt habe, wie meine Positionsgröße bestimmt wird: https://youtu.be/teReRZmSOa8
Stefan (Freitag, 13 März 2020 20:18)
Hallo Nils,
Danke für deinen Einsatz und deine Transparenz.
Freue mich schon sehr vom Performancereport Februar zu lesen.
Nicht unbedingt wegen der Performance, sonder den Zeilen die du sonst geschrieben werden. Welche Nachkäufe, Dividendenerhöhungen etc...
Schaue jeden Tag nach ob es bereits einen Blogeintrag gibt.
Danke Schon im Voraus
Schöne Grüsse
Stefan
Herr Björn (Samstag, 14 März 2020 18:07)
Hallo Nils,
ich bin da ganz Stefans Meinung. Ich warte auch. Du bist eine Inspiration. Mach weiter so!
Viele Grüße
Titus (Montag, 16 März 2020 21:21)
Lese gerade in meinen Notizen ein Zitat eines legendären US-Fondsmanagers: " A l l g e m e i n f a l l e n d e Kurse bedeuten höhere s p ä t e r e Erträge. Sie bedeuten k e i n höheres Risiko. "
Klasse, dass uns Master Nils mit Zuversicht und Fachwissen durch die Krise führt. Bestens Titus
Sergej (Samstag, 28 März 2020 12:35)
Hi Nils, ich denke du hast schon mitbekommen das die BIP ein Split durchgeführt hat und pro 9 Aktien BIP eine BIPC Aktie am 30.03.20 ins Depot landen soll. Mich würde deine Meinung dazu interessieren, eventuell ein Video dazu?
Danke,
und wir warten auf Performance Report �