Zunächst einmal sollte man Investieren vom Traden abgrenzen. Gleich sind die Tätigkeitsfelder: Für diese Website beschränken sich beide auf die Finanzmärkte.
Trader sind Menschen, die mit Geld für mehr Geld arbeiten. Sie tun das aktiv, indem sie Positionen eröffnen und schließen. Entstehende Kursdifferenzen schlagen als Gewinn oder Verlust zu Buche. Trader sind aktiv: Kein Trade – kein Einkommen. Bei Urlaub, Krankheit, Abwesenheit – kein Einkommen. Trader sind vorwiegend im kurz- und mittelfristigen Zeitfenster unterwegs. Scalper im Millisekundenbereich, Trendfolgetrader auch schon mal mehrere Monate.
Anders Investoren. Sie stecken Geld in Aktien (und jenseits der Finanzmärkte in Immobilien, Unternehmensbeteiligungen, Frachtschiffe u.ä.) und zielen darauf ab, nachhaltig passive Einkommensströme zu generieren. Ihnen geht es darum, Geld auch dann zu erhalten, wenn sie nichts tun, wenn sie im Urlaub unter Palmen ihr Geld genießen. Investments haben Bestand über Monate und Jahre. An den Finanzmärkten entsteht das passive Einkommen durch Dividendenzahlungen. Kursgewinne sind zwar erwünscht und mehren das Vermögen, aber diese führen erst zu Einkommen, wenn die Investition abgestoßen wird, beispielsweise am Ende eines jahrelangen Bullenmarktes.
Als aktiver Trader belächelt man häufig die „Dividendenjäger“. Jedoch: Betrachtet man die Entwicklung von Aktieninvestments, so brachten diese in den vergangenen 50 Jahren durchschnittlich 12% Rendite pro Jahr. Ein Drittel davon entsteht durch Dividendenzahlungen. Legt man diese Dividenden wiederum an, entsteht schnell ein Zinseszinseffekt, der zu einer exponentiellen Vermögensentwicklung führt. Darauf verzichten Trader. Sind vier Prozent mehr Performance viel? Wer 5.000 Euro mit durchschnittlich 8 Prozent verzinst anlegt, hat nach zwanzig Jahren 23.304,79 Euro, macht 366% Plus. Die gleichen 5.000 Euro zu 12 Prozent Zinsen ergeben nach 20 Jahren 48.231,47 Euro, also 864% Rendite. Wer jetzt noch jeden Monat 100 Euro auf die Seite legt, potenziert diese Zahlen noch einmal. Es lohnt sich also, auf die vier Prozent einen Gedanken zu verschwenden, denn je länger der Zeithorizont, desto größer ist der Unterschied.
Dividendenzahlungen spielen in der Altersversorgung in vielen Ländern eine Schlüsselrolle – etwa in den USA, aber auch in Großbritannien. In Deutschland hingegen werden Dividenden steuerlich benachteiligt und „Dividenden-Rentner“ gelten als Schmarotzer. Viele Durchschnittsbürger verhalten sich entsprechend – mit der Folge, dass sich an ihrem Wohlstand nichts ändert. Während die wenigen, die sich über gesellschaftliche Konventionen hinweg setzen, immer wohlhabender werden.
Investieren setzt einen gewissen Kapitalstock voraus. Es ist wichtig, auf das zu investierende Geld nicht angewiesen zu sein, um den täglichen Lebensunterhalt zu bestreiten. Auch unvorhergesehene Ausgaben sollte man bestreiten können, ohne langfristige Investitionen aufzulösen.
Wer langfristig Vermögen aufbauen will, muss vier Phasen durchlaufen:
Diese Phasen laufen nicht nacheinander ab, sondern können durchaus parallel existieren. Der Trader befindet sich in Phase 1: Er verdient mit seinem Geld seinen Lebensunterhalt – oder zumindest einen Teil davon. Investoren tun das möglicherweise auch, aber sie sparen einen Teil des verdienten Geldes und legen es gewinnbringend an. Sie schaffen damit den Freiraum für Phase 4 – den Genuss.
Kluges Investieren will gelernt sein. Vorbilder gibt es hier jede Menge: Warren Buffett ist der Klassiker und seine Erfahrungen sind ein Muss für jeden Investor. Peter Lynch hat mehrere hochinteressante Bücher zum Thema geschrieben. Mein persönliches Vorbild ist Colin Nicholson, ein Investor aus Australien, den ich 2010 kennenlernen durfte. Sein Buch „Building Wealth in the Stock Market“ beschreibt detailliert seine Investmentstrategie. Seine Website www.bwts.com.au ist eine Fundgrube für jeden, der sich für Geld interessiert.
Ich selbst bin als Investor ein Novize. Das liegt auch daran, dass mir jahrelang das Geld zum Investieren schlicht fehlte. Mittlerweile mache ich mir Gedanken darüber, wie ich meine Ersparnisse klug anlegen kann, um mit wenig Aufwand einen maximalen Nutzen zu erzielen. An diesen Überlegungen werde ich die Nutzer meiner Website teilhaben lassen.